[Es handelt sich dabei um einen Auszug aus den Kommentaren zu dem Blog Artikel von Innerwelt: Die Kommunikation zwischen NT´s und (erwachsenen) Autisten! In diesem Kontext ich obige Frage stellte.]
GESTALTGNOSTIKER:
Mir wurde von einem Spezialisten einer Universitätsklinik gesagt: „Autisten können sich keinesfalls ausreichend Selbstreflektieren um zu ihren inneren Erleben Stellung zu beziehen und dieses auszudrücken, dies gehört schließlich zu den „Kardinalssymptomen“ im Bereich der TOM (Theorie of Mind: „Die unfähigkeit sich in andere Menschen emotional einfühlen, eindenken zu können.“) -Es gebe dabei auch keine Ausnahme, beispielsweise so wie Du Dich in deinen Texten auf Deinem Blog [INNERWELT] auszudrücken verstehst, oder auch viele andere vermeintliche „Autisten“ diese Blog’s unterhalten oder Foren betreiben etc.“
Doch mir ist aufgefallen das dies gar nicht so selten ist. Ich finde das sich viele gerade schriftlich sehr gut Selbstreflektieren und manche sogar im Einzelgespräch durchaus gut auszudrücken verstehen. Selbstverständlich gilt dies nicht für jeden Autisten, wenn auch für viele aus dem Asperger/High Funktion Spektrum.
Was glaubst du, woran kann das liegen?
Jener “Spezialist” meinte damals zu mir: „Dies liege einzig an der Tatsache das “diese” Autisten eben gar keine wären, oder eben Fehl-Diagnostizierte seien.“
Selbstverständlich kenne ich inzwischen auch andere Experten die anderer Meinung sind. – Doch dies soll hier nicht die Frage sein. -Mich interessiert die Meinung einer selbst betroffenen.
Von daher nochmals die Frage, wie Du Dir dies anhand Deiner Selbsterfahrung erklären kannst?
Antwort: Von Maedel der Autorin vom Blog Innerwelt:
Warum meinen manche “Spezialisten” das Autisten der Empathie nicht fähig sind;
Warum beharren sie immer noch auf der sehr alten Ansicht, das Autisten keine Gefühle hätten, kein Mitgefühl;
Warum verweigern manch Spezialisten einem eine Diagnose, weil man seine Kinder liebt. Obwohl sämtliche Cutoffwerte und Testergebnisse deutlich waren?
Ich denke Mela hat recht und deckt sich auch mit meinem Ansatz. Es sind meist genau diese “Spezialisten” die jedwede Zusammenarbeit mit Autisten selber verweigern. Die sich wenig dafür interessieren, was im Autisten selbst vorgeht und nur nach dem gehen, was von außen zu sehen ist.
Von außen mag ein Autist gefühlskalt wirken, wenn er kaum Körpersprache und Mimik zu verwenden versteht. Autisten haben bekanntlich Probleme darin auf nonverbale Signale zu reagieren. Somit geht er unter Umständen auf ein “Traurig sein” nicht ein und daraus schließt man dann, das kein Mitgefühl vorhanden ist. Oder vielleicht rennt der Autist auch weg, weil die Person weint. Das wertet man von außen als Desinteresse.
Das einem jedoch in Wirklichkeit die Gefühle überrennen und man mit der Situation vollkommen überfordert ist, das sehen sie nicht.
Wenn mein Kind sich verletzt, dann versuche ich vorrangig, die Verletzung zu sondieren und sie zu verarzten. Dabei geht das trösten unter.
Ich bin deswegen aber nicht weniger mitfühlend…. immerhin will ich ja das “Leiden” beenden. Nur eben auf meine Art.
„Ich könnte hier noch viele dieser Beispiele bringen!“
Nun, warum meint “Spezialist” das selbstereflektierende Autisten fehldiagnostiziert seien? - Weil er noch nie wirklich mit Autisten geredet hat. Und zwar so, das er sie ernst nimmt und wirklich versucht ihre „Innerwelt“ zu verstehen.
Die meisten Autisten, die ich kenne reflektieren sich selber. – Auf die eine oder andere Art!
Wie im Text schon steht [https://innerwelt.wordpress.com/2015/02/22/die-kommunikation-zwischen-nts-und-erwachsenen-autisten], um es richtig beurteilen zu können, müssen beide Seiten, das Innere und das Äußere betrachtet werden.
Viele Autisten, so auch ich, können sich schriftlich wesentlich besser ausdrücken doch die wenigsten Ärzte gehen auf eine schriftliche Kommunikation ein. -
„Das ist ein Manko!!!“
Ich denke oft, das eine parallele schriftliche und verbale Kommunikation eine Lösung wäre. – Auch im Bereich der Diagnostik.